Fortpflanzung

GnukalbNach einer Tragzeit von zwischen 8-8,5 Monaten bringt eine Kuh ein einziges Kalb zur Welt. Es ist ein Phänomen, dass in den grossen Verbänden, wie sie etwa bei der Migration im Serengeti-Mara-Ökosystem vorkommen, ca. 80% der Kühe in einem Zeitraum von 2-3 Wochen kalben. Dies beruht darauf, dass sich Gnus nur schlecht bis gar nicht gegen Beutegreifer wehren können. So versuchen sie das Überleben ihrer Kälber durch deren Masse sicherzustellen. Denn bei diesem Überangebot wird nur ein kleiner Teil der Kälber gerissen und die Überlebenschance des einzelnen Individuums wird dadurch erhöht. Es ist erwiesen, dass in grösseren Herden vier von fünf Kälbern den ersten Monat überleben, bei kleineren Verbänden ist es nur eines von zwei. Im Gegensatz zu anderen Antilopenarten kalbt die Gnukuh in der Herde und sucht sich nicht einen abgelegenen Platz dafür aus. Sie sucht dabei die Gesellschaft von mehreren anderen Weibchen, die evtl. schon gekalbt haben oder bald kalben werden.

Ein neugeborenes Gnu wiegt ca. 14-18kg. Die schnellsten Kälber kommen innerhalb von 2-3 Minuten (Durchschnitt 7Minuten) auf die Beine zu stehen, absoluter Rekord im (Säuge-)Tierreich. Bereits nach fünf bis zehn Minuten ist das Kalb in der Lage, seiner Mutter zu folgen, nach etwa 2 Tagen auch der gesamten Herde im Galopp. Dies ist enorm wichtig, darf es doch seine Mutter auf keinen Fall verlieren. Denn die Kühe säugen nur ihre eigenen Nachkommen. Ein Kalb ohne seine Mutter ist verloren.

Mit etwa 2 Wochen beginnt ein Gnukalb zu grasen, obwohl es noch bis zu einem Alter von 4-5 Monaten zusätzlich gesäugt wird. Während weibliche Kälber in der Muttergruppe verbleiben, und sich mit 2 Jahren selbst fortzupflanzen beginnen, werden die Männchen mit ca. 4 Jahren aus der Gruppe vertrieben und schliessen sich einer Junggesellentruppe an.
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Letzte Änderung: 19.07.2008